Linux 6.12: Ein neues Kernel mit Unterstützung für moderne Hardware und dem BPF-Planer
15:53, 18.11.2024
Linux 6.12 Release: Wichtige Neuerungen
Am 17. November 2024 kündigte Linus Torvalds die Veröffentlichung der stabilen Version des Linux-Kernels 6.12 an. Der neue Release erfolgte planmäßig, zwei Monate nach Linux 6.10. Der Quellcode von Linux 6.12 wird bald auf kernel.org zum Download verfügbar sein. Wichtige Änderungen und Updates können im Release-Commit auf GitHub und im Makefile eingesehen werden.
Linux 6.12 enthält zahlreiche Fehlerbehebungen, Unterstützung für neue Hardware wie AMD RDNA4, Xe2-Grafik für Intel Lunar Lake und Battlemage sowie den Raspberry Pi 5. Außerdem bringt das Kernel-Update Verbesserungen in der Systemleistung und Funktionalität. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die PREEMPT_RT-Option, die es hochpriorisierten Aufgaben ermöglicht, niedrigpriorisierte Aufgaben nahezu sofort zu unterbrechen. Dies verbessert die Reaktionszeiten erheblich und ist nun für 32- und 64-Bit-Systeme von Intel/AMD, ARM64 und RISC-V verfügbar.
Technische Updates und Funktionen
Eine der wichtigsten Ergänzungen in diesem Release ist der neue Scheduler sched_ext, der es BPF-Programmen ermöglicht, das Planungsverhalten zu definieren. Dies eröffnet eine flexible Ressourcenverwaltung und erweitert die Möglichkeiten des traditionellen Schedulers erheblich.
Weitere wichtige Updates umfassen:
- Unterstützung des XFS-Dateisystems für Blöcke, die größer sind als die Seitengröße;
- Erweiterte EROFS-Funktionen zum Einbinden von Dateisystem-Images, die in Dateien gespeichert sind;
- Unterstützung des LOCALIO-Protokolls in NFS;
- Neue ioctl()-Befehle für XFS und Verbesserungen für FireWire;
- Unterstützung von Device Memory TCP und Updates für das FUSE-Subsystem.
Linux 6.12 führt außerdem neue Rust-Module ein, bietet zusätzliche Funktionen für das perftool und verbessert die Unterstützung von ARM64 als Gastsystem in sicheren KVM-Umgebungen.
Zukunftsaussichten
Linux 6.12 wird voraussichtlich eine Long-Term-Support-Version (LTS) werden. Es wurde bereits bestätigt, dass Ubuntu 25.04 dieses Kernel als Standard übernehmen wird. Dieser Release zeigt das Engagement der Community, sich an moderne Hardware und Benutzeranforderungen anzupassen, und legt den Grundstein für zukünftige Innovationen in Linux.